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Geschrieben von Muad'Dib am 12.10.2020 um 22:11:

Achtung Hilfsjob trotz Ausbildung: Millionen Beschäftigte überqualifiziert

Viel wird in Deutschland in akademische Ausbildung und Berufsabschlüsse gesteckt - doch bei Millionen Menschen passen Arbeit und Abschluss nicht zusammen.





Rund jeder achte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Deutschland hat einen Job unterhalb seines eigentlichen Ausbildungsniveaus. Das geht aus einer Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Insgesamt übten Ende vergangenen Jahres 4,05 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte eine Tätigkeit aus, deren Anforderungsniveau unterhalb ihrer Qualifikation lag. Das waren 12 Prozent der 33,74 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Bei den Minijobbern war sogar jeder Fünfte formal überqualifiziert: 911.000 von ihnen arbeiteten unterhalb ihres Qualifikationsniveaus.

Gezählt wurden hierbei Menschen, die einen Berufsabschluss hatten, aber nur eine Helfertätigkeit ausübten, also einfache Routinearbeiten. Das waren Ende 2019 rund 2,57 Millionen Menschen. Dazu kamen 1,48 Millionen mit akademischem Abschluss, die als Helfer oder Fachkraft arbeiteten, die also für ihre Arbeit formal ihren Fachhochschul- oder Hochschulabschluss nicht gebraucht hätten.

Arbeit ohne Qualifikation

Überproportional betroffen sind Frauen und Menschen in Ostdeutschland. Bei ihnen liegen die Anteile von Arbeitnehmern mit höherer formaler Qualifikation als nötig im Vergleich jeweils über denen der Männer beziehungsweise der Menschen in Westdeutschland.

Gleichzeitig geht auch rund jeder achte Beschäftigte einer Arbeit nach, für die seine formale Qualifikation eigentlich gar nicht reicht. 2,87 Millionen Menschen ohne Berufsabschluss waren Ende vergangenen Jahres als Fachkraft, Experte oder Spezialist beschäftigt. Für solche Tätigkeiten braucht man üblicherweise eine zwei- bis dreijährige Berufsausbildung, einen Meisterabschluss oder sogar einen Fachhochschul- oder Hochschulabschluss. Dazu kommen 1,14 Millionen, die einen nichtakademischen Abschluss haben, aber für ihre Tätigkeit üblicherweise einen Uniabschluss bräuchten.

Arbeiten unter Qualifikation schadet der Arbeitszufriedenheit

Zugleich warnt der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, vor einem verschärften Fachkräftemangel und sieht auch die Politik in der Pflicht. "Die Fachkräftezuwanderung nach Deutschland ist zu gering und geht weiter zurück", sagte Scheele den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Samstag). Scheele forderte auch eine Vereinfachung beim "Arbeit-von-morgen-Gesetz" von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), das die Förderung der beruflichen Weiterbildung im Strukturwandel regelt.

Doch was ist mit all jenen, die unter ihrer formalen Qualifikation beschäftigt sind? "Arbeiten unter Qualifikation schadet der Arbeitszufriedenheit der Betroffenen und schmälert ihr Einkommen", sagte die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann, die die Anfrage im Bundestag gestellt hatte, der dpa. Tatsächlich liegt das Durchschnittsentgelt von Fachkräften nach den Daten der Bundesagentur für Arbeit 806 Euro höher als das Durchschnittsentgelt der Helfer.
Pandemiebedingte Wirtschaftskrise und wirtschaftliche Transformation

"Die pandemiebedingte Wirtschaftskrise und die laufende wirtschaftliche Transformation verschärfen die Situation nochmals, weil hunderttausende Menschen ihre Arbeit verloren haben und weitere ihre Arbeit verlieren werden", sagte Zimmermann. Zudem würden Fachkräfte gebunden, die andernorts händeringend gesucht würden.
(bme)


Quelle: https://heise.de/-4926164



PS: Das ist genau das Gegenteil von dem was uns die deutschen Politgeier seit Jahren weismachen wollen!!!



Geschrieben von femi am 13.10.2020 um 08:33:

 

Die Stadt Wien verlangt zwar für die Aufnahme eine abgeschlossene Berufsausbildung. Für die mir zugedachte Arbeit hätte die Grundschule auch gereicht.
Jetzt ist dieses Stück Papier nicht mal so viel wert, als Toilettenpapier.



Geschrieben von Muad'Dib am 13.10.2020 um 09:36:

 

Genau das ist der Punkt!

Seit wievielen Jahren jammern uns die Politiker die Ohren voll, immer mit derselben Leier?

"Wir brauchen mehr qualifizierte Facharbeiter."

Jetzt lässt sich einwandfrei belegen dass dies absoluter Müll und politgeierlügen sind.




Warum studieren denn so viele Menschen in Deutschland und gehen dann ins Ausland um zu Arbeiten & zu Leben?

Weil das Studium hier vergleichsweise billig ist und im Ausland wesentlich mehr Kohle für die geleistete Arbeit verdient wird.



Geschrieben von playboy am 13.10.2020 um 10:47:

 

zum einen sollen ja auch viele Fachkräfte aus dem "westasiatischen" Bereich bei uns einströhmen, zum anderen ist dadurch die Altersarmut vorprogrammiert und keiner kann sagen, er hätte es nicht gewusst. Aber wir wollen das ja so...
Danke Mutti


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