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Zum Ende der Seite springen The Orville, Staffel 2: Seth Trek wird zum besseren Star Trek
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Sat The Orville, Staffel 2: Seth Trek wird zum besseren Star Trek Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Im Juni bringt ProSieben die neue Staffel der Serie von Familiy-Guy-Schöpfer Seth McFarlane. Sie kann es durchaus mit der Star-Trek-Konkurrenz aufnehmen.





Die erste Staffel der Science-Fiction-Serie The Orville von Familiy-Guy-Macher Seth McFarlane ist eindeutig eine Star-Trek-Parodie. Die ersten zwölf Folgen hatten mit schönen Spezialeffekten, üppigem Bühnenbild und überraschenden Gast-Stars zwar das Potenzial, viel mehr zu sein als ein bloßer Abklatsch, was aber durch derbe Witze und grobschlächtige Anspielungen schnell wieder zunichte gemacht wurde.

Das viel beschworene "bessere Star Trek", von einigen Fans als "Discovery-Killer" gefeiert, war die erste Staffel von The Orville nicht – auch wenn das Zusehen durchaus Spaß gemacht hat. Mit den 14 Folgen der zweiten Staffel scheint es fast so, als hätte McFarlane unsere Kritik gelesen, denn er hat alles abgestellt, was uns an der ersten Staffel genervt hat. Und er hat die dabei entstehenden Lücken derart mit '90er-Star-Trek-Know-How vollgestopft, dass The Orville sich mit Staffel 2 dann vielleicht doch zum Discovery-Killer mausert. Wem der unsinnige Plot der zweiten Staffel der neuesten Trek-Serie auf die Nerven ging, der sollte The Orville auf jeden Fall noch mal eine Chance geben.

Dieser Artikel enthält einige kleinere Spoiler zur zweiten Staffel von The Orville. Wir geben uns allerdings Mühe, die grundlegenden Wendungen der Geschichte – Überraschungen gibt es in dieser Staffel tatsächlich mehrfach – nicht zu verraten.

Schon mit der ersten Staffel seiner Star-Trek-Hommage hatte McFarlane sich viel Know-how der Star-Trek-Macher aus den '90ern gesichert. Mit Brannon Braga, David A. Goodman, Jonathan Frakes und Robert Duncan McNeill waren Urgesteine der Star-Trek-Serien The Next Generation, Voyager und Enterprise mit an Bord.

In der zweiten Staffel stockt McFarlane das Team hinter der Kamera mit dem langjährigen Trek-Wissenschaftsberater André Bormanis und Autor Joe Menosky auf, der Drehbücher für TNG, Deep Space Nine und Voyager aufweisen kann. Unter anderem hat Menosky mit "Darmok" eine der bis heute besten Star-Trek-Folgen aller Zeiten mitverfasst.

Zwei Star-Trek-Doktoren in einer Folge

Vor der Kamera gesellen sich in dieser Staffel die Star-Trek-Alumni Robert Picardo (der Holo-Doc aus Voyager), John Billingsley (Doctor Phlox aus Enterprise), Tim Russ (Voyagers Tuvok) und Marina Sirtis (Deanna Troi aus TNG) hinzu. Nebenbei hat F. Murray Abraham, der den Widersacher in Star Trek: Der Aufstand verkörperte, eine Gastrolle und Bruce Willis spielt eine sprechende Pflanze.

So viel geballter Trek-Zeitgeist der '90er kann an The Orville nicht spurlos vorübergehen. Die Serie legt schon mit der ersten Folge der zweiten Staffel viel von ihrem albernen Gewitzel ab und wendet sich schnell klassischen Sci-Fi-Moralfragen zu. Spätestens mit der dritten Folge wird es dann streckenweise auch sehr dunkel und dramatisch. Ab der Doppelfolge knapp nach der Staffelmitte ist die Handlung fast nicht mehr wiederzuerkennen, wenn man an die erste Staffel zurückdenkt. Trotzdem bleibt The Orville sich irgendwie treu: Die Witze sind nicht mehr ganz so albern, aber es gibt sie noch.

Obwohl viele Handlungsstränge und damit einhergehende moralische Fragen direkt aus einer Episode von The Next Generation stammen könnten, bricht trotzdem immer wieder der McFarlane-typische Humor durch. Und irgendwie passt diesmal alles zusammen.

Statt Captain Picard, der trocken über ein moralisches Dilemma sinniert und dabei von immer professionell agierenden Offizieren umgeben ist, hat The Orville einen Captain, der schwere Entscheidungen gerne mal in Scotch ertränkt. Und eine Crew, welche die offensichtlichen dummen Fragen stellt, die dem Zuschauer bei TNG immer auf den Lippen lagen, die aber niemand vor der Kamera je ausspricht.

Es ist erfrischend zu sehen, wie die Orville-Crew unglaubliche oder schockierende Vorkommnisse auch einfach mal mit einem dummen Spruch kommentiert – das macht die Figuren der Serie sehr menschlich – besonders, wenn es Aliens sind.

80% TNG, 20% Stargate SG-1 und ganz viel Herz

Im Gegensatz zur ersten Staffel schaffen McFarlane und seine Co-Produzenten es, dass diese Kommentare den Zuschauer nicht mit der Nase darauf stoßen, dass hier Fernseh-Charaktere miteinander reden. Alles fügt sich nahtlos ins Gesamtbild der Show ein. Das Endprodukt ist etwa 80 Pozent The Next Generation, 20 Prozent Stargate SG-1.

Die Hommage geht so weit, dass Isaac in manchen Szenen in Intonation und Text kaum von Brent Spiners Data zu unterscheiden ist und Captain Mercer mehrmals fast direkt Colonel Jack O'Neill zitiert. Aber statt einer einfachen Parodie fügen sich diese einzelnen Fragmente mit Hilfe ein paar gelungener Drehbücher und viel Herz zu einem großen Ganzen zusammen, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Das mag auch an dem Fokus auf den einzelnen Figuren und ihren Beziehungen und Konflikten untereinander liegen, die bei Star Trek, vor allem unter Roddenberry, immer etwas zu kurz gekommen sind und sich selbst bei neuen Serien wie Discovery immer ein bisschen hohl anfühlen.

The Orville zeigt seit der ersten Staffel ganz viel Herz, was gepaart mit der neuen Ernsthaftigkeit der zweiten Staffel erst richtig zum Tragen kommt. Wo Discovery seine persönlichen Dramen künstlich durch magische Zeitreise-Kristalle und Wiederauferstehung mittels transdimensionalen Pilzsporen aufpeppen muss, lebt The Orville von den kleinen Dramen des alltäglichen Lebens. Ist es noch Liebe, wenn ich mich in eine Maschine verliebe? Ist Gerechtigkeit wichtiger als Tradition? Ist Liebe stärker als Pflichtbewusstsein? Was macht es mit einer Figur, wenn die eigenen Eltern die Karriere an Bord der Orville verachten? Und über allem schwebt der unterschwellige Konflikt, der seit der Pilotfolge immer wieder hochkocht: Der Captain liebt seinen ersten Offizier und will trotz Scheidung unbedingt eine zweite Chance. Aber ist es eine gute Idee, wenn Captain und Nummer Eins miteinander schlafen?

Einfach ist manchmal besser

Zu all diesen großen und kleinen persönlichen Konflikten gesellen sich klassische Star-Trek-Moralfragen: Die nichterwiederbare Liebe zu einer Holodeck-Figur, der im Desaster endende Erstkontakt mit einer neuen Zivilisation, das Zeitreise-Paradoxon und die übermächtige Bedrohung, die jedwedes Leben in der Galaxie auslöschen will und nur gestoppt werden kann, wenn alte Erzfeinde über ihre scheinbar unüberwindbaren Differenzen hinwegsehen. All diese Handlungsstränge zeigen: Klassisches Trek aus den '90ern funktioniert auch heute noch. Star Trek kann auch in der heutigen Fernsehlandschaft überzeugen, ohne sich gänzlich dem staffelfüllenden Game-of-Thrones-Bombast hingeben zu müssen.

Am überraschendsten an dieser Staffel ist wohl, wie subtil und nachdenklich The Orville aktuelle gesellschaftliche Themen wie Geschlechterfragen, Drogenabhängigkeit, künstliche Intelligenz, Smartphones, Gleichberechtigung und persönliche Freiheit behandelt. Endlich wieder Sci-Fi, der solche zeitgemäßen Probleme aus ihrem gewohnten Kontext enthebt und von einem anderen Blickwinkel betrachtet. So gut gab es das im Fernsehen seit Jahrzehnten nicht mehr.

Bei CBS wird man sich in den eigenen Hintern beißen, dass so exzellenter Old-School-Sci-Fi gerade auf Fox ein neues Zuhause gefunden hat – nachdem der Sender ja eher dafür bekannt war, mit Firefly die letzte überraschend gute Serie dieses Genres weit vor ihrer Zeit hinterrücks abgemeuchelt zu haben. Fox scheint mit den Zuschauerzahlen, die in der zweiten Staffel in den USA konstant über 5 Millionen Zuschauern pro Folge lagen, bisher durchaus zufrieden – eine dritte Staffel von The Orville ist bereits in Planung.

Sci-Fi als Gegenmittel zur Ära Trump

Science Fiction stellt in Zeiten politischer Ungewissheit seit jeher ein Ventil für die kreative Auseinandersetzung mit der Angst vor der Gegenwart dar. Star Trek erfüllte diese Rolle zum Ende des Kalten Krieges und während der Unwägbarkeiten der '90er Jahre. Ronald D. Moores Reboot von Battlestar Galactica setzte diese Tradition für den amerikanischen Krieg gegen den Terror in den 2000er Jahren fort. Nun sieht es so aus, als sei diese Aufgabe an The Orville übergegangen.

Ob man sie mag oder nicht, sowohl Star Trek Discovery als auch die ansonsten herausragende Serie The Expanse haben sich anderen Zielen verschrieben. Und so bleibt es beim kettenrauchenden Commander Bortus oder der wegen ihres Geburtstages in ein KZ verbannten Kelly Grayson uns die Absurditäten der Ära Trump mittels Alien-Make-Up und Lasergewehr vor Augen zu führen. Welche Rolle Country-Star Dolly Parton dabei spielt, muss man selbst gesehen haben, um es voll zu schätzen zu wissen.

Getragen wird diese sehr komplexe Mischung aus Humor, Ernsthaftigkeit, großen moralischen Fragen und Charakterentwicklung in der zweiten Staffel durch hervorragende Spezialeffekte und einen Soundtrack, der eines Star-Wars-Filmes würdig wäre. Die Spezialeffekte haben einen ganz anderen Stil als bei Star Trek Discovery, können in der Qualität aber fast immer mithalten – eine ziemliche Leistung wenn man bedenkt, dass die meisten Schätzungen das Budget von The Orville mit weniger als der Hälfte von dem der neuesten Trek-Serie beziffern.

Sowohl die Raumschiff-Szenen als auch die Kulissen und Außenaufnahmen geben der McFarlane-Serie einen Look, der eine Modernisierung der '90er-Star-Trek-Serien nahelegt. Wo Discovery sich an die J.-J.-Abrams-Trek-Filme anlehnt und versucht, neu, überraschend und aufregend zu sein, scheinen sich die Effekt-Verantwortlichen bei The Orville gefragt zu haben: Wie würde Star Trek The Next Generation heute aussehen, wenn wir es mit modernen Mitteln filmen würden? Das Resultat kann sich sehen lassen und raubt selbst eingefleischten Trekkies in der zweiten Staffel ab und zu mal den Atem.

Großartiger Soundtrack

John Debney, der seit Star Trek The Next Generation und SeaQuest DSV (beides Anfang der '90er) keinen reinrassigen Sci-Fi-Soundtrack mehr komponiert hat, übertrifft sich bei The Orville selbst – was angesichts seiner jahrzehntelangen Karriere als Film-Komponist keine zu unterschätzende Leistung ist. Zusammen mit einem 75-köpfigen Orchester, das in der zweiten Staffel auch mal einen eigenen Gastauftritt hat, unterlegt er die Serie mit einer streckenweise epischen Musik. Viele seiner bombastischen, aber teilweise auch leisen und nachdenklichen Stücke bringen die emotionalsten Szenen der Staffel erst richtig zur Geltung.

Der Soundtrack ist eine der großen Überraschungen von The Orville. Über die ganze zweite Staffel hinweg betrachtet ist die Musik besser als alles, was Star Trek jemals zu bieten hatte. Einzeln kommt keins der Stücke an die legendäre TNG-Titelmusik heran, aber zusammengenommen machen sie eine bis dato gute Serie wirklich mitreißend. Man stelle sich vor, wie viel weniger heroisch Indiana Jones ohne John Williams wirken würde – einen ähnlichen Effekt hat Debney auf The Orville.

Im Juni auf ProSieben

Bedauerlicherweise leidet The Orville hierzulande unter einer katastrophalen Lizenzpolitik ihres Heimatsenders Fox. Wer die zweite Staffel sehen will, kann sie für knapp 30 Euro bei mehreren Videodiensten, unter anderem Amazon, Maxdome und iTunes kaufen. Bei Streaming-Diensten findet sich die Serie nicht. Bei Magenta TV der Deutschen Telekom gab es bislang wenigstens die erste Staffel zu sehen – über Pläne für die zweite Staffel ist bislang nichts bekannt, angesichts der Kooperation mit Fox+ dürfte sie aber wohl über kuzr oder lang auch ins Programm kommen. Immerhin will ProSieben die zweite Staffel der Serie im Juni ins Free-TV bringen. Das jedenfalls teilte uns der Sender auf eine entsprechende Anfrage hin mit. Wer des Englischen mächtig ist, möchte sich die Original-Tonspur aber vielleicht nicht entgehen lassen und trotzdem einen Videodienst bemühen, bei den vielen Subtilitäten der zweiten Staffel kann sich das lohnen.

Die Abwesenheit im Streaming-Programm von Netflix und Amazon mag erklären, warum die Serie außerhalb der USA reichlich unbekannt ist. Das ist ziemlich traurig, denn The Orville ist mit ihrer hervorragenden zweiten Staffel nicht nur für Trekkies sehenswert, die sich die goldenen Fernseh-Zeiten ihrer Jugend zurückwünschen. Die Serie sollte alle Zuschauer beglücken, die Science Fiction mit Herz zu schätzen wissen, der neben den üblichen Action-Szenen auch mal zum Nachdenken anregt. The Orville bietet neben knackiger Optik und dem passenden Drumherum viele herausragende schauspielerische Momente und die eine oder andere krasse Überraschung. Und vor allem macht das Zuschauen einfach Spaß. Das Reinschauen lohnt sich bei Staffel 2 auf jeden Fall. (fab)


Quelle: https://heise.de/-4430204

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