Geschrieben von Whitebird am 27.06.2025 um 16:07:
Studentin hackt Uni, um günstiger zu parken
Studentin hackt Uni, um günstiger zu parken
Zuerst wollte sie nur beim Parken auf dem Unigelände sparen. Später griff sie massig Daten ab, drohte mit deren Verkauf und forderte ein Lösegeld.
Marc Stöckel
27. Juni 2025, 11:45 Uhr
Australische Strafverfolger haben eine ehemalige Studentin der Western Sydney University (WSU) verhaftet. Die 27-Jährige soll die Systeme der Universität mehrfach gehackt haben.
Lokalen Medienberichten zufolge soll sie damit anfangs lediglich versucht haben, sich Vergünstigungen beim Parken auf dem Unigelände zu erschleichen. Doch später griff sie wohl auch vertrauliche Daten ab und manipulierte ihre Noten.
Den Angaben nach erstreckten sich die Angriffe auf einen Zeitraum von mehreren Jahren. Erste unbefugte Zugriffe erfolgten wohl schon im Jahr 2021, als die Beschuldigte für ein Studium im Fachbereich Ingenieurwesen mit Schwerpunkt Elektrotechnik eingeschrieben war. Der WSU sollen die Machenschaften der damaligen Studentin aber erst rund zwei Jahre später aufgefallen sein.
Im September 2023 folgte die erste Hausdurchsuchung bei der Beschuldigten, jedoch ohne sie zu verhaften. Im Anschluss soll sie ihre Hacking-Aktivitäten allerdings unbeeindruckt fortgesetzt haben – und das, obwohl sie die Universität mit ihren rund 47.000 Studenten verlassen hatte und unter Beobachtung stand.
Es folgten Datenklau und Erpressung
Nach Angaben der australischen Polizei verschaffte sich die 27-Jährige im Laufe der Zeit unbefugt Zugang zu mehreren kritischen Systemen der Universität und griff mehr als 100 GByte an Daten ab. Zudem soll sie von der WSU im November 2024 ein in Kryptowährungen zu bezahlendes Lösegeld in Höhe von 40.000 australischen Dollar (rund 22.400 Euro) gefordert und damit gedroht haben, die Daten im Darknet zu verkaufen.
Die Polizei geht
laut Pressemitteilung davon aus, dass Hunderte von wissenschaftlichen Mitarbeitern und Studenten von dem Vorfall betroffen waren. Allerdings gibt es wohl trotz ausgebliebener Lösegeldzahlung bisher keine Hinweise darauf, dass die Daten tatsächlich im Darknet verkauft oder veröffentlicht wurden.
Am vergangenen Mittwoch soll die ehemalige WSU-Studentin schließlich verhaftet worden sein. Die Einsatzkräfte haben zudem mehrere Computer und Mobilgeräte beschlagnahmt. Die Beschuldigte wird sich ab Mitte Juli vor einem Gericht für ihre Taten verantworten müssen. Die Anklage umfasst laut Mitteilung der Polizei insgesamt 20 Anklagepunkte, die jeweils mehrjährige Haftstrafen nach sich ziehen können.
quelle: golem.de