Geschrieben von Whitebird am 06.10.2025 um 13:12:
Vorsicht! Meta wertet ab 16. Dezember Ihre KI-Chats bei Whatsapp, Instagram und Facebook aus
Vorsicht! Meta wertet ab 16. Dezember Ihre KI-Chats bei Whatsapp, Instagram und Facebook aus
WhatsApp, Facebook, Instagram: Ab 16. Dezember scannt Meta Ihre KI-Chats für Werbung. Nur Verzicht schützt Ihre Daten.
Von Viviane Osswald
Autorin 6.10.2025 10:15 Uhr
Meta will künftig die Unterhaltungen seiner Nutzer mit dem firmeneigenen KI-Chatbot systematisch analysieren und speichern – auf Whatsapp, Instagram und Facebook. Das gab der Konzern in einem Blogbeitrag bekannt. Die Regelung soll ab dem 16. Dezember 2025 gelten – zunächst außerhalb der EU und Großbritanniens, wo strengere Datenschutzgesetze eine spätere Einführung erzwingen.
Die Daten sollen genutzt werden, um Werbung und Inhalte noch stärker zu personalisieren. Ein direkter Widerspruch ist nicht möglich.
Meta will KI-Chats für Werbung nutzen
Laut Meta sollen künftig alle Eingaben, die Nutzer an die KI in Whatsapp, Instagram oder Facebook richten, gespeichert und ausgewertet werden. Auf Basis dieser Daten will das Unternehmen Werbung und Inhalte personalisieren.
Wer sich also mit der KI über Themen wie Radfahren oder Kochen austauscht, könnte anschließend gezielte Anzeigen für Fahrräder oder Küchenmaschinen erhalten – oder entsprechende Gruppen und Beiträge vorgeschlagen bekommen.
Meta betont, dass sensible Informationen – etwa zu Gesundheit, Religion oder zur politischen Einstellung – nicht für Werbezwecke genutzt werden. Dennoch werden auch solche Daten technisch erfasst und verarbeitet, um die KI-Funktionen bereitzustellen.
Kein Widerspruch möglich – nur Verzicht hilft
Ein Widerspruch gegen die Datenerfassung ist derzeit nicht vorgesehen. Wer nicht möchte, dass Meta seine Chatgespräche für Werbezwecke nutzt, kann das nur verhindern, indem er die KI-Funktion gar nicht verwendet.
In Whatsapp besteht zusätzlich die Möglichkeit, die automatische Einbindung der KI zu blockieren. Dafür öffnen Sie den jeweiligen Chat, gehen in die Einstellungen und aktivieren dort den Punkt “Erweiterter Chat-Datenschutz“. Das müssen Sie für jeden Chat einzeln machen.
Meta plant außerdem, die erfassten Chatdaten plattformübergreifend zu verwenden. Wer seine Konten im “Accounts Center” verknüpft hat, muss damit rechnen, dass KI-Interaktionen auf einer Plattform auch die Werbeausspielung auf einer anderen beeinflussen können.
Die privaten, Ende-zu-Ende-verschlüsselten Nachrichten zwischen echten Kontakten will Meta nach eigenen Angaben nicht auswerten – betroffen ist ausschließlich die Kommunikation mit der KI.
Start in Europa noch offen
Während die neue Regelung ab Dezember weltweit in Kraft treten soll, bleibt der Starttermin für die EU offen. Hier prüft Meta noch, wie sich die Änderungen mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vereinbaren lassen.
Schon jetzt nutzen laut Konzernangaben über eine Milliarde Menschen die KI-Angebote von Meta, darunter den Chatbot und die Bildfunktion “Imagine me”.
Was bedeutet das für Nutzer?
Wer mit der Meta-KI chattet, gibt künftig mehr persönliche Informationen preis, als ihm möglicherweise bewusst ist. Da sich die Datenauswertung nach der Einführung nicht deaktivieren lässt, bleibt als einzige Schutzmaßnahme, die KI-Funktion nicht zu nutzen – oder in Whatsapp den erweiterten Chat-Datenschutz für jeden Chat zu aktivieren.
Meta kündigt an, die KI-Interaktionen ab dem 16. Dezember für die Personalisierung von Inhalten und Werbeempfehlungen zu verwenden. Die Änderungen werden in den meisten Regionen schrittweise eingeführt und sollen bald weltweit verfügbar sein. Weitere Informationen finden sich im Privacy Center und in der Datenschutzrichtlinie von Meta.
quelle: pcwelt.de