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Zum Ende der Seite springen US-Senat: Russland hat Wahlsysteme in allen US-Staaten attackiert
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Achtung US-Senat: Russland hat Wahlsysteme in allen US-Staaten attackiert Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

US-Wahlsysteme sind laut einem Bericht des US-Senats schlecht geschützt, was Russland die Einmischung erleichtert habe. Über Abhilfe ist man sich uneins.





"2016 waren die USA auf allen Verwaltungsebenen unvorbereitet auf koordinierte Attacken eines entschlossenen ausländischen Gegners auf unsere Wahlinfrastruktur. Seither haben wir viel dazugelernt über die Art und Weise russischer Online-Aktivitäten und verstehen deren echte und dringende Bedrohung." So kommentiert der republikanische US-Senator Richard Burr, Vorsitzender des Spionageausschusses, den Ausschussbericht über russische Einmischung in die US-Wahlen 2016. Von der Einführung von Online-Voting rät der Bericht ausdrücklich ab.

Das am Donnerstag veröffentlichte Dokument umfasst 67 Seiten mit zahlreichen Schwärzungen. Es wurde von Ausschussmitgliedern beider US-Parteien gemeinsam erstellt, nachdem sie über 200 Zeugen vernommen und mehr als 400.000 Dokumente gesichtet hatten. Demnach haben russische Agenten spätestens seit 2014 versucht, nicht nur in die Wahlbehörden einzelner US-Staaten sondern aller 50 US-Staaten einzudringen. Außerdem habe es Angriffe gegeben, die zwar von russischen Servern gekommen seien, aber nicht eindeutig russischen Diensten zuzuordnen waren.

Beweise für tatsächliche Manipulation von Wahlmaschinen oder abgegebenen Stimmen hat der Senatsausschuss nicht gefunden. Er weist aber darauf hin, nur beschränkt Einblick zu haben: Die Bundesbehörden sind auf Meldungen und Kooperation der einzelnen US-Staaten verlassen.

Wie gut diese ihre Logs analysiert haben, weiß niemand. Die Warnungen der US-Dienste im Spätsommer und Herbst 2016 vor ausländischer Einmischung dürften nicht eindringlich genug gewesen sein oder haben nicht die richtigen Beamten der US-Staaten erreicht.

US-Staaten sind überfordert

Die Spionageabwehr im Inland obliegt zwar Bundesbehörden, nämlich dem FBI und dem Ministerium für Heimatsicherheit, die Wahldurchführung ist aber Sache der Bundesstaaten. Und diese sind nicht für Spionageabwehr gerüstet. Manche Staaten haben sich sogar aktiv gegen Hilfsangebote von Bundesbehörden zur Absicherung der Wahlsysteme gewehrt.

Moskau habe Zugriff auf diverse Netze und zum Beispiel Wählerverzeichnisse gehabt. Warum Russland dann am US-Wahltag davon abgesehen habe, Chaos zu stiften, konnte die Untersuchung nicht klären.

Hauptmotiv des Kreml sei, das Vertrauen des US-Volkes in die Wahlen zu unterminieren. Als weitere mögliche Motive werden allgemeine Spionage und das Auskundschaften der Systeme für spätere Hacks genannt.

Russland auch offline aktiv

Die erwähnten Methoden reichen von Scans zur Auskundschaftung der Netztopologie über Spearfishing, SQL Injections, Cross-Site-Scripting-Attacken und Denial-of-Service-Angriffen bis zu einigen erfolgreichen Hacks, bei denen große Datenmengen aus Systemen der Wahlbehörden kopiert wurden. Dabei bleibt zweifelhaft, ob alle Staaten überhaupt mitbekommen, was in ihren Systemen vor sich geht.

Hinzu kommen Offline-Versuche, Wahlsysteme- und verfahren sowie "andere Elemente" auszukundschaften. Dieses Kapitel ist praktisch zur Gänze geschwärzt. Auch sollen russische Agenten die Hersteller von Wahlmaschinen im Fokus haben. Russlands Interesse habe allen Bereichen der Wahldurchführung gegolten: Wählerverzeichnissen, Webseiten, Kommunikationsnetzen, Wahlmaschinen, Wahllokalen, Stimmensummierungssystemen und so weiter.

Verdächtige Versuche

Alarm lösten Versuche Russlands aus, eigene Wahlbeobachter in US-Wahllokale zu entsenden. An der offiziellen internationalen Wahlbeobachtungsmission der OSCE hatte sich Russland nicht beteiligt. Stattdessen versuchte der Kreml unter Umgehung diplomatischer Kanäle direkt bei Staaten und lokalen Wahlbehörden Genehmigungen für Wahlbeobachter zu erhalten. Das schreckte die Geheimdienste auf, verschafft die Präsenz im Wahllokal doch direkten Zugriff auf die schlecht geschützten Wahlmaschinen.

Zu russischen Kampagnen zur Streuung falscher Gerüchte wird es einen separaten Bericht geben. Bereits im Dezember hatten die US-Senatoren erkannt, dass Soziale Medien die Demokratie bedrohen. Diesmal bleibt es bei der Feststellung, dass russische Diplomaten vorbereitet waren, "die Gültigkeit der Wahlergebnisse öffentlich anzuzweifeln". Zudem hatten Kreml-freundliche Blogger schon eine Twitter-Kampagne vorbereitet, um Hillary Clintons erwarteten Wahlsieg in Frage zu stellen.

Nicht genug Budget für Upgrades

Die IT-Sicherheit der Wahlsysteme wird als "schmerzhaft unzureichend" beschrieben. Die Datenbanken seien nicht so geschützt, wie sie sein könnten, und manche Wahlmaschinen drucken keine Papierstimmzettel, so dass niemand überprüfen kann, ob die Stimmen korrekt gezählt wurden. Diese Probleme dauern bis heute an und dürften auch bis zur nächsten großen Wahl im Herbst 2020 nicht beseitigt werden.

Nach den Wahlen 2016 hat das Ministerium für Heimatsicherheit damit begonnen, herauszufinden, wie die einzelnen Staaten die Wahlen abwickeln. Die Systeme sind nicht nur von Staat zu Staat, sondern oft auch innerhalb der einzelnen Staaten sehr unterschiedlich. Geräte und Software wurden irgendwann von irgendwem gekauft, für den notwendigen Ersatz wird bisweilen kein Geld locker gemacht.

Vergangenes Jahr hat der US-Kongress den Staaten insgesamt 380 Millionen US-Dollar Subventionen zur Absicherung der Wahlsysteme in Aussicht gestellt. Die Demokraten würden gerne mehr Geld bereitstellen und gleichzeitig Mindestsicherheitsstandards einfordern, was die Republikaner aber ablehnen. Der republikanische Vorsitzende des US-Senats lässt einschlägige Gesetzesanträge der Demokraten, die vom Unterhaus bereits verabschiedet worden sind, im Senat nicht zur Abstimmung gelangen.

Vorschläge von Waffengewalt bis Papierstimmzettel

Auch die Empfehlungen sind teilweise geschwärzt. Die Bundesregierung soll, auch mit Waffengewalt, jene abschrecken, die US-Wahlen zu beeinflussen suchen. Zudem soll sie, auf Grundlage ihrer eigenen "Cyberdoktrin", mit Verbündeten und anderen Staaten über die Einführung internationaler "Cybernormen" beraten. Dabei fällt auf, dass der Spionageausschuss kein internationales Verbot der Einmischung in Wahlen anderer Länder fordert. Vielleicht möchte man sich in Washington ähnliches eigenes Vorgehen nicht selbst verbauen.

An der Zuständigkeit der US-Staaten für die Wahlabwicklung wird nicht gerüttelt – sehr zum Ärger der Demokraten: "Wir würden einen lokalen Sheriff nicht dazu auffordern, gegen Raketen, Flugzeuge und Panzer der russischen Armee in den Krieg zu ziehen", schreibt der Demokratische Senator Ron Wyden in seinem Zusatz zum Bericht, "Experten sagen deutlich, welche Maßnahmen notwendig sind, um US-Wahlen vor Online-Manipulation zu schützen. Mit Ausnahme (von Menschen mit Behinderungen) sollten alle Wähler Papierstimmzettel per Hand ausfüllen."

Mehr Spione

Die US-Dienste sollten ihre Inlandsgeheimdienste aufrüsten. Hier enthält der geschwärzte Teil wahrscheinlich den Wunsch, auch US-Bürger ohne Grund überwachen zu dürfen. Denn es wird angemerkt, dass die anderen Geheimdienste nur gegen ausländische Personen ohne Anlass vorgehen dürfen.

Die Kommunikation zwischen Geheimdiensten und US-Staaten solle verbessert werden. Gewarnt wird aber vor zu hohen Erwartungen an den Detailgrad jener Informationen, die Beamten mit einfacher oder gar ohne Sicherheitsüberprüfung übermittelt wird. Gleichzeitig müssten die US-Staaten IT-Sicherheit wichtiger nehmen. In manchen Regionen gäbe es einen "Teilzeit-Wahlleiter der auch der Anwalt der Stadt ist der auch Buchhalter der Stadt ist und der in einem Gefängnis aus dem 17. Jahrhundert arbeitet."

Datenbanken bitte ausdrucken

Es folgen einige banale aber offenbar notwendige Empfehlungen: Software-Updates, Backups (auch auf Papier), Zwei-Faktor-Authentifizierung, Monitoring-Systeme, Sicherheits-Audits und Informationskampagnen für die Öffentlichkeit, damit Wähler ihren Eintrag im Wählerverzeichnis überprüfen. Dazu kommen bessere Wahlmaschinen ohne Internetverbindung und zumindest mit einem Ausdruck des elektronischen Stimmzettels, den jeder Wähler überprüfen kann.

Die Staaten sollten Vorstößen zur Einführung von Online-Voting widerstehen, da sich noch kein System für die Online-Stimmabgabe als sicher erwiesen habe. Das Ministerium für Heimatsicherheit solle mehr Ressourcen zur Unterstützung der Wahlbehörden bereitstellen, einen Arbeitskreis einrichten und seinerseits Empfehlungen für die Wahlbehörden ausarbeiten. Außerdem wünscht sich der Spionageausschuss eine Liste zuverlässiger Lieferanten und die Absicherung ihrer Lieferketten.

Laut FBI-Sonderermittler Robert Mueller studieren andere Staaten inzwischen das Vorgehen Russlands. Nächstes Mal könnten auch sie versuchen, die US-Wahlen zu beeinflussen. Das hat der FBI-Agent diese Woche vor einem Ausschuss des US-Unterhauses ausgesagt.
(ds)


Quelle: https://heise.de/-4472807

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